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Mediation.

Erfahren Sie hier mehr über Mediation und Ihre Anwendungsgebiete.

Ablauf einer Mediation – In vier Phasen zur Lösung

Mediation folgt einem klar strukturierten Ablauf. Ziel ist es, gemeinsam tragfähige und freiwillige Lösungen zu entwickeln – auf Augenhöhe, in geschütztem Rahmen und mit professioneller Begleitung.

Die 9 Konfliktstufen nach Glasl

1. Verhärtung

Spannungen entstehen, bleiben aber noch unausgesprochen. Erste Missverständnisse und Reibungen zeigen sich.

2. Polarisation & Debatte

Positionen verhärten sich. Diskussionen werden konfrontativer, es geht zunehmend ums Rechtbehalten.

3. Taten statt Worte

Gespräche brechen ab. Es kommt zu Handlungen, ohne Absprachen – mit dem Ziel, die andere Seite zu umgehen oder zu provozieren.

4. Sorge um Image

Die Konfliktparteien suchen Unterstützung im Umfeld, um sich selbst zu rechtfertigen und die Gegenseite in schlechtes Licht zu rücken.

5. Gesichtsverlust

Verletzungen nehmen zu, das Vertrauen sinkt. Es kommt zu persönlichen Angriffen, um „zu gewinnen“.

6. Drohstrategien

Die Kommunikation wird bedrohlich. Macht wird gezielt eingesetzt, um Druck aufzubauen.

7. Begrenzte Vernichtungsschläge

Die andere Seite soll bewusst geschädigt werden, auch wenn man selbst darunter leidet.

8. Zersplitterung

Zerstörung der Gegenseite wird zum Ziel. Der Konflikt kennt keine Grenzen mehr.

9. Gemeinsam in den Abgrund

Beide Seiten nehmen in Kauf, selbst zu verlieren – solange die Gegenseite ebenfalls untergeht.

Methoden & Interventionen – Wie Mediation wirksam wird

In der Mediation geht es nicht nur ums „Reden“ – sondern um ein methodisch geleitetes Verfahren, das mit gezielten Interventionen neue Perspektiven schafft und Verständigung ermöglicht. Als Mediator setze ich je nach Situation unterschiedliche Methoden ein, um den Dialog zu fördern und festgefahrene Dynamiken aufzulösen.

Typische Methoden und Interventionen:

🔹 Strukturierte Gesprächsführung

Ich leite die Gespräche so, dass jede Seite Raum bekommt, ihre Sicht darzulegen – ohne Unterbrechung, mit klaren Regeln. Das schafft Sicherheit und Orientierung, besonders in emotional geladenen Situationen.

🔹 Aktives Zuhören & Spiegeln

Ich achte gezielt darauf, das Gesagte nicht nur aufzunehmen, sondern auch inhaltlich und emotional zurückzuspiegeln. Das schafft oft zum ersten Mal echtes Gehörtwerden und öffnet neue Ebenen im Miteinander.

🔹 Visualisierung von Themen & Interessen

Komplexe Themen, emotionale Bedürfnisse oder Lösungswege werden sichtbar gemacht – z. B. mit Karten, Flipcharts oder Modellen. Das hilft, Klarheit zu schaffen und den Überblick zu behalten.

🔹 Themen- und Interessensklärung

Hinter Positionen liegen oft unerfüllte Bedürfnisse oder Werte. Ich unterstütze dabei, diese hintergründigen Interessen zu erkennen und in die Lösungsfindung einzubeziehen.

🔹 Rollentausch & Perspektivwechsel

Durch gezielte Fragen oder kleine Übungen kann ein Perspektivwechsel stattfinden – die Sichtweise der „anderen Seite“ wird nachvollziehbarer, Verständnis wächst.

🔹 Allparteiliche Impulse

Ich bleibe neutral – aber aktiv. Durch gezielte Fragen, Zusammenfassungen oder Konfrontation mit Widersprüchen helfe ich den Parteien, eigene Denkblockaden zu erkennen und weiterzukommen.

🔹 Zukunftsorientierung & Lösungsentwicklung

Wenn die Verständigung gelungen ist, leite ich den Prozess hin zu konkreten Vereinbarungen – realistisch, freiwillig und tragfähig. Dabei steht die Frage im Zentrum: Was braucht es, damit Zusammenarbeit wieder gut möglich ist?